Die Färöer Inseln haben bis vor wenigen Jahren ein Schattendasein von der bei Touristen bekannteren Insel Island gepflegt. Aber die Färöer rücken bei Outdoor-Fans und Naturliebhabern immer mehr in den Reise-Fokus. Daher ist mein Tipp, schnell noch in den nächsten Jahren einen Urlaub auf den Färöer Inseln zu machen, bevor auch diese Inseln von Massen an Touristen - was leider grad auf Island passiert - überrannt werden. Die ersten Anzeichen machen sich aber auch schon jetzt auf den Färöern bemerkbar. Denn eine der bekanntesten Wanderrouten war bei meinem Aufenthalt gesperrt. So will man der Natur frühzeitig die Chance geben, sich zu erholen.
Aber ich will in euch mit diesem Blogpost einen Urlaub auf den Färöer Inseln auf gar keinen Fall ausreden, es ist eine der schönsten und abwechslungsreichsten Destinationen innerhalb Europas, die ich je bereist habe. Im Mai 2019 war ich für eine Woche auf den Färöern, einer autonomen Inselgruppe, die zu Dänemark gehört. Ich nehme euch mit auf meine Route über die meisten der 18 kleinen Inseln, die das Gesamtgebiet der Färöer ausmachen. Jeden Tag war ich fasziniert von der atemberaubend schönen Natur dort, der Verschiedenheit der einzelnen Inseln, der Tierwelt und dem schnell wechselnden Wetter. Eines vorweg: warm wird's dort nicht. Ihr solltet somit auch im Mai nicht auf die lange Unterhose im Gepäck verzichten.
MEIN KOMPLETTER GUIDE ZU DEN FÄRÖER INSELN
Da es in diesem Blogpost ausschließlich um die Route und die einzelnen Tagesetappen meines Roadtrips auf den Färöer Inseln geht, empfehle ich euch gern meinen anderen Blogpost, in dem ihr alle
praktischen Tipps für einen Färöer-Urlaub nachlesen könnt.
Die Färöer Inseln liegen zwischen Norwegen und Island im Nordatlantik. Dass die so genannten "Foroya" (Schafsinseln) einzigartige Naturschönheiten sind, werdet ihr in diesem Artikel kennenlernen. Die 18 grünen Inseln laden sowohl zum Relaxen als auch zum Wandern und Beobachten von Seevögeln ein. Großstadtlärm werdet ihr auf den Färöern vergeblich suchen. Es ist dort sehr ruhig und die Einheimischen führen ein entspanntes Leben voller Gelassenheit.
Kommt mit zu meinen 7 unvergesslichen Tage auf den Färöer Inseln und lest meine Route, samt Highlights und Tipps, in den einzelnen Tagesetappen nach.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 1 - Anreise & Insel Mykines
Am Vormittag ging es von Kopenhagen aus per Direktflug mit Atlantic Airways auf die Färöer Inseln. Nachdem ich auf dem kleinen und überschaubaren Flughafen auf der Insel Vágar gelandet war und den Mietwagen abgeholt hatte, ging es auch direkt los auf Erkundungstour. Bloß keine Zeit verlieren, um die Färöer zu erkunden.
Ziel an diesem Tag war die Insel Mykines (nicht zu verwechseln mit der griechischen Insel Mykonos), der "Vogelinsel", die einige Kilometer vor der Küste Vágars liegt. Berühmt ist Mykines für Puffins (auf deutsch: Papageientaucher). Und genau diese wollte ich dort live und und Farbe erleben. Diese Vögel im Wind über dem Atlantik fliegen und in den Felsen der Steilküste sitzen sehen - das war mein Ziel.
Mykines kann man entweder per Boot oder mit dem Helikopter erreichen. Ich habe mich für die Fähre entschieden, die mich innerhalb von 45 Minuten vom Hafen in Sørvágur auf die Insel Mykines gebracht hat. Bei ruhiger See ist dies eine sehr idyllische Fahrt, denn man hat von der Seeseite aus nochmal einen ganz anderen Blick auf Natur und Beschaffenheit der Färöer Inseln. Bei Wind und Regen kann es jedoch etwas ruppiger werden. Wer schnell seekrank wird, sollte vorsichtshalber eine Tablette gegen Reiseübelkeit einwerfen.
Leider hatte ich bei meinem Aufenthalt auf Mykines kein Glück mit dem Wetter. Auch im Mai kann es auf den Färöern noch recht ungemütlich werden. Aber so habe ich Mykines in einer mystischen Atmosphäre kennengelernt. Das kann auch nicht jeder von sich behaupten. Durch die tief hängenden Regenwolken und den Nebel hatte ich daher auch nicht die beste Chance auf Puffin-Beobachtungen. Aber vorweg: Ich habe einige Papageientaucher gesehen, wenn auch nicht kreisend über dem Atlantik, sondern vor einer Nebelwand.
Mykines ist ein beliebtes Tagesausflugsziel für Touristen. Daher wird die Insel zwischen 11 und 17 Uhr von Menschen bevölkert, die übrige Zeit ist es dort sehr idyllisch und ruhig. Es leben nur rund 15 Menschen (in den Sommermonaten) auf Mykines. Da ich die Chance hatte, über den Anbieter "Go local Faroe Islands" einen Aufenthalt über Nacht bei Einheimischen zu erleben, konnte ich Mykines auf ganz besondere Art und Weise kennenlernen. Ich habe mich meist so gefühlt, dass ich die Insel für mich allein hatte. Was für ein Luxus!
Ich habe meine Zeit auf Mykines bei Oda verbracht. Sie hat eines der für die Färöer typischen Holzhäuser gekauft und renoviert. Jetzt bietet sie Touristen einen richtig färöischen Aufenthalt an. Sie kocht ein leckeres Abendessen (bei mir gab es Lamm), geht mit einem über einen Teil der Insel zu den Puffin-Spots (bei gutem Wetter inklusive Sonnenuntergang) und kredenzt noch ein herrliches Frühstück am nächsten Morgen. Näher an die Kultur und an Einheimische kommt ihr auf den Färöer Inseln nicht. Ich hatte somit gleich zu Beginn meines Urlaub eines der besten und prägendsten Erlebnisse.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 2 - von Mykines nach Runavik
An Tag 2 habe ich noch den Vormittag auf Mykines verbracht, bevor die Fähre gegen 11 Uhr kam. Leider war auch an diesem Tag das Wetter bescheiden. Aber einfach dick und regenfest anziehen und auf zur Wanderung auf eigene Faust. Wanderwege sind auf Mykines mit kleinen roten Holzpfählen gekennzeichnet. So kann man sich gar nicht verlaufen und ebenfalls wird die Flora und Fauna geschützt, da die Touristen nicht querfeldein über die Insel stampfen. Ebenso solltet ihr bei einer Wanderung auf Mykines darauf achten, nicht auf Puffin-Höhlen im Boden zu treten und Abstand von Schafherden zu halten (damit die Tiere nicht gestresst werden).
Die Wanderung führte mich vom Ort aus erst einmal Richtung Hafen und dann am Ende des Dorfes in Laufrichtung rechts einen steilen Berg hoch. Das war mit heftigen Gegenwind nochmals anstrengender. Oben angekommen haltet ihr euch am besten links und orientiert euch am Leuchtturm, den ihr ganz entfernt und klein am Inselende sehen könnt.
Wenn ihr den gesamten Tag über dort seid, könnt ihr eine Wanderung bis zum Leuchtturm machen. Der komplette Weg bis dorthin ist nur zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Ihr müsst dazu über eine kleine Brücke gehen. Ich bin nicht bis dorthin gewandert, sondern nur bis kurz nach einem Klettersteig entlang der Felsen. Wer Höhenangst hat, für den ist das eher nichts. Aber es lohnt sich, seine Angst zu überwinden. Denn von dort hat man die Chance, eine riesige Tölpel-Kolonie, die an den Felsen lebt, zu sehen. Für diese verkürzte Wanderung auf Mykines plant ihr am besten 2-3 Stunden ein.
Ab 11 Uhr wartete ich dann auf die Fähre. Die kam an dem Tag mit etwas Verspätung, da sich das Wetter weiterhin nicht von der beste Seite zeigte. Aber immerhin fuhr das Schiff. Es kann mitunter auch vorkommen, dass aufgrund des Wetters, Fähren ausfallen und man dementsprechend nicht auf die Insel bzw. von ihr wieder weg kommt.
Wieder zurück auf der Insel Vágar, ging es mit dem Mietwagen Richtung Bøur und weiter bis zum wohl bekanntesten Wasserfall der Färöer Inseln: Múlafossur. Dieser Wasserfall liegt bei der Ortschaft Gasadalur, wo ihr auf einem öffentlichen Parkplatz euer Auto abstellen könnt. Nach 5-10 Minuten Fußmarsch erreicht ihr von dort aus den Wasserfall, der Weg ist ausgeschildert. Traut euch und geht den Wanderweg bis zum Ende. Dort steht man etwas tiefer und hat somit einen besseren Blick auf den Wasserfall. Ebenfalls könnt ihr von dort auch die Insel Mykines am Horizont erspähen.
Nice to know: Der Wasserfall Múlafossur entspringt aus einem Bach, den man zu Fuß erreichen kann. Dazu geht ihr einfach in der Nähe der Steilküste auf einem Trampelpfad über die Wiesen. Es ist beeindruckend zu sehen, dass aus einem so unscheinbar wirkenden Fluss ein so imposanter Wasserfall wird.
Genug meiner Wasserfall-Liebe gefrönt. Weiter geht's auf der Tagesetappe zum Sørvágsvatn, einem großen Binnensee auf den Färöer Inseln. Wenn ihr beim Landeanflug links im Flugzeug sitzt, können ihr diesen See bereits aus der Luft bestaunen. Eine Wanderung zu diesem See gilt als eines der Highlights auf den Färöern. Bis April 2019 war die Nutzung des Wanderwegs am Sørvágsvatn zum bekannten "schrägen Kliff" kostenlos und frei zugänglich. Seit April 2019 ist dieser Weg gesperrt, damit sich die Natur dort erholen kann. Es wird jedoch eine alternative Wanderroute, die im Ort Sandavágur beginnt, angeboten. Für ca. 2 Stunden wandern muss man dafür aber 200 Dänische Kronen (knapp 27€) Eintritt bezahlen.
Da mir dieser Eintrittspreis die Wanderung nicht wert war und ich noch viele andere Möglichkeiten hatte, auf den Färöern zu wandern, ging es doch gleich weiter auf der E11 und E10 auf die Insel Eysturoy. Die dort liegende Stadt Runavik war das Tagesziel. Weil es im Mai auf den Färöer Inseln bereits am Abend länger hell bleibt, bot es sich noch an, mit dem Mietwagen eine kleine Tour über die Südspitze der Insel Eysturoy zu machen.
Zuerst ging es in den kleinen Ort Nes, der neben einer Kirche (Nes Kirkjan) kein besonderes Highlight hat. Viel schöner ist die Fahrt auf der Panoramastraße (Agnið) von Nes Richtung Æðuvík. Der südlichste Zipfel ist unbebaut und daher ein einmaliger Naturschauplatz, den ihr nicht verpassen solltet.
Mein Tipp: Nehmt von der Straße "Agnið" nicht die zweite Abbiegung rechts nach Æðuvík, sondern die erste. Ihr kommt dort vorbei an einigen Windrädern, um am Ende der Straße einen herrlichen Blick auf die Insel Nólsoy zu haben. Der Ort Æðuvík lohnt sich nicht.
Die Straße "Agnið" führt einmal um den See Toftir herum, bis zurück nach Runavik. Um diesen See herum gibt es übrigens schöne Wanderwege. Leider hatte ich keine Zeit für eine Wanderung dort. Sah aus dem Auto aber sehr vielversprechend und idyllisch aus.
Die Tagesetappe war 105 km lang.
Übernachtet habe ich im Hotel Runavik.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 3 - von Runavik nach Tórshavn
Auch an Tag 3 auf den Färöer Inseln war mir der Wettergott nicht wohlgesonnen. Da es Vormittags regnete, bin ich ganz entspannt in den Tag gestartet. Erst gegen 11 Uhr ging es los. Die erste Etappe führte mich auf einer extra ausgewiesenen Panoramastraße (Nr. 643) in den unspektakulären Ort Oyndarfjørður. Für die Ausblicke während der Fahrt lohnt sich der Weg bis nach Oyndarfjørður aber dennoch.
Von dort ging es wieder zurück, kurz auf die Straße Nr. 10, um nach wenigen Minuten rechts Richtung Funningsfjørður zu fahren. Dieser Ort liegt eingangs eines lang gezogenen Fjords. Am besten haltet ihr euch dort rechts und fahrt den Fjord bist zur Küste entlang. Dort befindet sich dann die Elduvík, ein wirklich süßer, kleiner, unscheinbarer Ort. Es lohnt sich, dort einmal auszusteigen und die Umgebung per Fuß zu erkunden. Die Straßen in Elduvík sind sowieso zu eng für Autos.
Links von Elduvík befindet sich ein kleiner Wanderweg, der bis zu einer Bootsanlegestelle führt, die sich gleichzeitig an Beginn einer kleinen Schlucht befindet. Das Meer und die Wellen sind dort - insbesondere bei schlechten Wetter - rau und klatschen an die Felsen. Es ist ein spannendes Schauspiel und die imposante Farbe des Wassers trägt ihr Übriges dazu bei, dass man einfach eine Weile dem Spektakel fasziniert zuschauen muss.
Auch am Nachmittag ist es an diesem Tag weiterhin kalt und regnerisch. Also beschließe ich, dass es besser ist, sich langsam auf den Weg in die Hauptstadt der Färöer Inseln, Tórshavn, zu machen. Bei dem schlechten Wetter habe ich an diesem Tag nicht viel von der Natur. Vielleicht ist das Wetter in der Stadt besser!?
Tatsächlich klart der Himmel in Tórshavn, das auf der Insel Streymoy liegt, etwas auf und ich hab die Chance, mir ohne Regenschirm die Altstadt dort anzuschauen. Prägend für diesen Teil der Hauptstadt ist das Regierungsviertel (Tinganes), das in historischen Gebäuden beheimatet ist. Dies ist schon von Weitem anhand der rot angestrichenen Holzhäuser zu erkennen. Es liegt direkt am Hafen und vom historischen Monument "Skansin" aus habt ihr einen tollen Blick über das gesamte Stadtgebiet von Tórshavn.
An diesem Abend wurde ausnahmsweise nicht selbst gekocht, sondern es ging zu einem Diner bei Einheimischen. So ein Event könnt ihr über die Tourist-Information (am besten direkt über deren Webseite) buchen. Ich war zu Gast im Haus von Onnu und Óla (Heimablidni), etwas außerhalb von der Hauptstadt gelegen. Die Familie hat mich und einige andere hungrige Fremde zu sich ins Wohnzimmer eingeladen und uns den gesamten Abend über lecker mit selbst gekochten färöischen kulinarischen Leckereien verwöhnt. Ich habe den Abend nicht nur mit Menschen aus aller Welt verbracht, sondern auch authentische Einblicke färöischer Kultur für ein paar Stunden hautnah erlebt.
Die Tagesetappe war 103 km lang.
Übernachtet habe ich im Hotel Føroyar.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 4 - von Tórshavn nach Fuglafjørður
Ausgeschlafen starte ich in den vierten Tag meines Roadtrips auf den Färöern. Es geht direkt mit dem Mietwagen auf eine weitere Panoramastraße (die Nr. 10) gen Norden. Man darf vor lauter Staunen über die wunderschöne Landschaft nicht die Abzweigung zur Ortschaft Norðradalur verpassen. Es lohnt sich, bereits kurz nach dem Abbiegen anzuhalten, um den herrlichen Ausblick ins Tal und über die zu Füßen liegende Bucht zu genießen. Über ein paar Kurven schlängelt sich die Straße bis auf Meereshöhe hinab. Dort teilt sich die Straße und dazwischen befindet sich eine Mini-Schlucht, die sich für eine kurze Wanderung, oder besser ein kurzes "Füße vertreten", eignet.
Nach dem Abstecher nach Norðradalur geht's wieder weiter auf der Straße Nr. 10 Richtung Norden. Nach nur wenigen Metern macht dort die Straße ein 90° Rechtskurve. Kurz danach seht ihr an der rechten Seite ein weißes Gebäude stehen. Ihr werdet es nicht glauben, es ist aber tatsächlich das Gefängnis der Färöer Inseln. Kriminalität findet auf den Färöern quasi nicht statt. Im Mai 2019 waren dort 4 Leute inhaftiert. Ich sag mal so, es gibt schlimmere Plätze, um seine Gefängnisstrafe zu verbüßen.
Nächster Stopp ist der See "Leynavatn". Dieser liegt kurz vorm Tunnel, der zur Insel Vágar hinüber führt. Der Leynavatn bietet sich für einen einsamen Wanderstopp an. Ihr könnt halb um den See marschieren, bis zum einsam gelegenen, aber teuren, Restaurant "Koks". Die entspannte Wanderung hat um die 45 Minuten gedauert.
Ich bleibe auf der Insel Streymoy und fahre die Straße 21 bis nach Vestmanna. Es geht vorbei an den kleinen Orten Leynar und Kvívík. Vestmanna ist einer der dichter besiedelten Orte auf den Färöer Inseln. Es ist dort tatsächlich lebendiger als in den vielen kleinen Orten, die immer am Fuße eines Tals direkt an einer Bucht bzw. einem Fjord liegen.
Vestmanna liegt um eine kleine Bucht herum. Wenn man diese umkreist hat und dementsprechend durch das Dorf gefahren ist, kommt man am Ende zum Aussichtspunkt "Stíggjur" (die Straße dorthin heißt "Gerðisvegur"). Wer dann noch Lust auf unberührte Natur und Einsamkeit hat, der sollte in Vestmanna unbedingt noch die Straße zum Stausee nehmen. Dieser Weg "in the middle of nowhere" endet an einem weiteren Stausee.
Nach dem Stopp in Vestmanna mache ich mich auf den Weg nach Tjørnuvík, das ganz im Norden der Insel Streymoy liegt. Die Strecke führt vorbei am größten Wasserfall auf den Färöern, dem Fossá. Ein kurzer Fotostopp reicht mir hier. Es ist auch möglich, zum Delta des Wasserfalls hoch zu wandern. Das Dorf Tjørnuvík ist sehr malerisch in einer Bucht gelegen. Von dort hat man einen Blick auf die markanten Felsformationen der Insel Eysturoy: Risin og Kellingin.
Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Der letzte Weg auf dieser Tagesetappe führt mich dann zu meiner Unterkunft für die nächsten Tage, einer Airbnbn-Unterkunft in Fuglafjørður auf der Insel Eysturoy.
Die Tagesetappe war 143 km lang.
Übernachtet habe ich in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 5 - Gjógv, Eiði und die Insel Nólsoy
Für den 5. Tag meines Roadtrips über die Färöer Inseln stand eine Menge auf dem Programm. Es ging also früh raus den Federn und direkt von der Unterkunft in Fuglafjørður nach Gjógv. Dies ist ein Dorf ganz oben im Norden der Insel Eysturoy. Den Namen hat Gjógv durch eine 200 m lange Klamm, die ausschließlich mit Meerwasser gefüllt wird, bekommen. Auf dem Weg dorthin passiert man den höchsten Berg der Färöer Inseln, den Slættaratindur (880 m).
Nach diesem Stopp geht's nach Eiði, das gegenüber von Gjógv an der Nordspitze der Insel Eysturoy liegt. Der Weg dorthin führt euch einmal um den höchsten Berg der Färöer herum. Direkte Strecken gibt es aus den Färöer Inseln selten, denn es ist meist ein Berg im Weg. Gestern hatte ich schon vom Ort Tjørnuvík einen Blick auf Risin og Kellingin werfen können, von Eiði sehe ich die Felsspitzen nochmal aus einer anderen Perspektive.
BEHIND THE (INSTAGRAM) SCENES
Eines der bekanntesten Fotomotive der Färöer, das man auf Instagram finden kann, ist eine Luftaufnahme eines Fußballplatzes direkt am Meer. Dieser befindet sich in Eiði, ist jedoch zu einem
Stellplatz für Camper umfunktioniert worden.
Von Eiði fahre ich auf der Straße 62 gen Süden bis zur Zwischenstation Tórshavn. Auf dem Weg dorthin kann ich nochmal einen Blick auf den Fossá-Wasserfall vom gegenüberliegenden Ufer werfen. In der Hauptstadt mache ich eine kurze Pause am Stadtstrand, da ich etwas früh dran bin. Meine Fähre auf die Insel Nólsoy ist noch nicht abfahrbereit.
Die Überfahrt nach Nólsoy dauert nur 20 Minuten und kostet als Fußgänger für die Hin- und Rückfahrt 40 Dänische Kronen (ca. 6€). Euer Auto könnt ihr auf jeden Fall am Hafen von Tórshavn parken, ihr braucht es auf Nólsoy nicht. Denn die der Insel Streymoy vorgelagerte Insel ist ein wahres Wanderparadies. Der kleine Ort, der ebenfalls Nólsoy heißt, lässt sich in wenigen Minuten erkunden.
Da ich voller Tatendrang bin, starte ich direkt mit der Wanderung über die Insel und hebe mir die Ortsbesichtigung für später auf. Zum Glück scheint an dem Tag ab und zu die Sonne und auch der blaue Himmel lässt sich fast die ganze Zeit über blicken. Perfekt für eine ausgiebige Wanderung über die grünen Wiesen der Insel Nólsoy.
Die Wanderung vom Ort Nólsoy bis zum Leuchtturm an anderen Ende der Insel und wieder zurück dauert 5-6 Stunden (ca. 15 km), ganz nach Tempo und Pausen, die man zwischendurch einlegt.
Der Weg ist nur zu Beginn steil und man kraxelt etwas den Berg hinauf. Einmal oben angekommen, geht es nur noch flach weiter. Zur Orientierung des richtigen Weges dienen blaue Holzpflöcke mit einer gelben Blume oder "Steinmännchen". An diese Wegweiser sollte man sich auch halten, da es zum Teil recht "moorig" dort sein kann.
Das Highlight der Wanderung ist ganz klar der Leuchtturm. Auch ein perfektes Fotomotiv, wie dieser dort auf grünen Wiesen mit blauem Meer im Hintergrund auf dem Felsen steht. Aber auch während der Wanderung musste ich immer wieder anhalten und die Ausblicke genießen. Bei gutem Wetter erkennt man Tórshavn, Runavik, die Insel Streymoy, einen Teil der Insel Eysturoy und die Fjordlandschaft um Sund herum.
Bei dieser Wanderung könnt ihr die Seele baumeln lassen und einfach die Naturschönheit der Färöer Inseln genießen. Es war eines meiner absoluten Highlights während dieser Reise. Bevor ich dann mit der Fähre um 19:25 Uhr wieder auf die Insel Streymoy übergesetzt habe, ging es noch auf kurze Erkundungstour durch den Ort Nólsoy. Dort gibt es vor allem Graffitis auf den großen Holztüren der Lagerräume zu entdecken.
Da an diesem Tag das Wetter so schön war, ging es für den Sonnenuntergang noch ein Stückchen über die Insel Streymoy bis nach Saksun. Dort geht abends die Sonne hinter den Bergen unter und taucht die Bucht in ein magisches Licht. Tagsüber ist Saksun, ein Museumsdorf, von Touristen gut besucht. Am Abend gegen 21 Uhr trifft man dort jedoch keine Menschenseele mehr an und an diesen Platz für sich allein.
Die Tagesetappe war 207 km lang.
Übernachtet habe ich in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 6 - die Inseln Kalsoy, Bordoy, Vidoy und Kunoy
Ich habe noch zwei Tage auf den Färöer Inseln. Es wird also Zeit die Inseln im Nordosten zu erkunden. Es geht zuerst mit der 10-Uhr-Fähre ab Klaksvík auf die Insel Kalsoy. Einen Platz auf der Fähre kann man vorab nicht reservieren. Daher: früh da sein. Es gilt das Prinzip "First com, first serve". Insbesondere ist dies am Wochenende zu beachten, da fährt diese Fähre nicht so häufig wie unter der Woche. Die Fährfahrt dauert nur 20 Minuten und kostet für 1 Auto + 3 Personen 240 Dänische Kronen (32€). Die Fähre ist nicht sehr groß und kann nur 20-25 Autos pro Fahrt mitnehmen. Daher solltet ihr auch bei der Rückfahrt frühzeitig (am Wochenende ca. 1 Stunde vor Abfahrt) am Fähranleger sein.
Die Insel Kalsoy ist recht klein und lang gezogen. Es gibt dort nicht viel zu unternehmen, außer eine Wanderung zum Leuchtturm, von wo aus man einen grandiosen Blick hat. Daher lohnt sich eine Überfahrt nach Kalsoy auf jeden Fall. Es geht also vom Hafen in Kalsoy mit dem Auto einmal über die Insel. Dabei ist man die meiste Zeit in Tunneln unterwegs. Am Nordende der Insel Kalsoy liegt der Ort Trollanes. Dort könnt ihr euer Auto abstellen und mit der Wanderung beginnen.
UNTERSCHIEDE DER EINZELNEN INSELN
Die nördlichen Inseln der Färöer sind landschaftlich unterschiedlich von denen im Westen und Süden. Sie sind kleiner, bergiger, schmaler und haben eine längliche Form. Durch die hohen Berge ist
nicht viel Platz für Straßen und daher gibt es auf diesen Inseln mehr Tunnel als auf den anderen.
Die Wanderung zum Leuchtturm "Kallur" verlangt anfangs Einiges ab. Die ersten 20 bis 30 Minuten geht es steil bergauf. Hat man dieses anstrengende Stück geschafft, erkennt man bereits in der Ferne den kleinen Leuchtturm. Nun geht es auf ebenen Trampelpfaden nochmal 15 Minuten weiter, bis man wirklich am Leuchtturm angekommen ist. Wer mutig ist, kann sich rechts von Leuchtturm noch auf einen schmalen Grat wagen. Mir hat die Aussicht am Leuchtturm ausgereicht. Es war diesen Tag auch sehr windig. Von dort oben könnt ihr u.a. die Insel Kunoy, Risin og Kellingin und Gjógv sehen. Für die Wanderung solltet ihr insgesamt 1,5 bis 2 Stunden einplanen.
Auf dem Rückweg zum Fähranleger habe ich noch im Ort Mikladalur gehalten. Denn dort befindet sich ein bekanntes Fotomotiv der Färöer Inseln: Kópakonan. Das ist eine Meerjungfrau-Statue, die eindrucksvoll an der rauen Küste trohnt.
Nachdem ich wieder zurück in Klaksvík auf der Insel Bordoy bin, möchte ich noch die anderen nördlichen Inseln erkunden. Dies ist, mit der Ausnahme der Inseln Fugloy und Svinoy, auch innerhalb eines Tages möglich. Die Insel Bodory ist über Brücken mit den Inseln Vidoy und Kunoy verbunden und daher jederzeit mit einem Auto zu erkunden. Nach Svinoy und Fugloy kommt man nur mit der Fähre.
Der erste Stopp ist der kleine Ort Árnafjørður auf der Insel Bordoy. Das Highlight des Orts ist ein Sandstrand. Ansonsten gibt's dort nicht viel zu sehen und es ist nicht unbedingt ein Stopp, den ich weiterempfehlen muss. Es geht also weiter auf der Straße Nr. 70 Richtung der Insel Vidoy. Wer noch ein typisches Färöer-Foto mit einsamer Straße, Meer und Bergen machen möchte, der sollte nach dem Tunnel und kurz vor der Brücke, die auf die Nachbarinsel führt, rechts in die Sackgasse "Norðtoftavegur" abbiegen.
Auf der Insel Vidoy ging es durch einen langen Tunnel, um auf die Ostseite der Insel zu gelangen. Die Straße führt idyllisch an der Küste entlang und man hat von dort einen herrlichen Blick auf die Inseln Fugloy und Svinoy. Schaut man aber nicht nach rechts auf die vorgelagerten Inseln, sondern in Fahrtrichtung, dann bäumt sich langsam das Kap Enniberg vor einem auf. Es ist das höchste Kliff der Welt (754 m).
Nach einem kurzen Halt im Ort Vidareidi geht es dann an der Westseite der Insel wieder zurück auf der Straße Nr. 70, um in Hvannasund über die Brücke auf die Insel Bordoy zu fahren. Mein Tipp: Nehmt kurz danach die zweite Straße rechts. Es ist eine ausgeschilderte Panoramastrecke, die es nicht nur wegen der fabelhaften Aussicht auf das Kliff Enniberg und die Insel Vidoy in sich hat. Die Straße ist nicht im besten Zustand und ähnelt einer Schotterpiste mit Schlaglöchern. Langsam fahren ist angesagt.
Am Ender der Straße befindet sich der winzige Ort Múli. Dort könnt ihr euer Auto parken, um zu einer 5-10-minütigen Wanderung aufzubrechen. Dabei könnt ihr bis zu einer kleinen Schlucht gehen und von dort den freien Blick aufs Kliff Enniberg genießen.
Nach diesem Abstecher geht's abschließend noch nach Nebenan, auf die Insel Kunoy. Kurios ist hierbei, dass der Damm, der von der einen zur anderen Insel führt, kurvig gebaut wurde.
Auf der Insel Kunoy gibt es nur eine Straße, die an der Westseite der Insel entlang führt und zu der ihr durch ein langen Tunnel gelangt. Die Straße endet in der Ortschaft Kunoy. Ein Abstecher dorthin lohnt sich, da die Färöer Inseln dort so etwas wie Vegetation vorzeigen können. Es gibt fast gar keine Bäume auf den Färöern, aber einen von insgesamt 15 kleinen Nadelwäldern findet ihr eben an dieser Stelle auf Kunoy. Es ist sogar möglich zu diesem Waldstück mit dem Auto zu fahren. Die Straße ist jedoch eng und eine Schotterpiste.
Nach diesem langen und ereignisreichen Tag, war ich froh, abends in meiner Airbnb-Unterkunft auf dem Sofa zu sitzen und die Füße hochlegen zu können.
Die Tagesetappe war 141 km lang.
Übernachtet habe ich in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Rundreise Färöer Inseln: Tag 7 - Ausflug auf die Insel Sandoy
Am letzten Tag meines Urlaubs auf den Färöer Inseln stand für mich Insel #10 auf dem Plan: Sandoy. Diese liegt vor der Südküste der Insel Streymoy. Mit der Fähre ging es von Gamlarætt innerhalb von 30 Minuten auf die Insel Sandoy. Diese Überfahrt kostet für 1 PKW + 3 Personen 240 Dänische Kronen (32€). Vorab einen Platz auf der Fähre, die pro Fahrt zwischen 20-25 Autos mit nimmt, ist nur online und mit einem Deposit von 500 Dänischen Kronen möglich. Daher gilt auch hier: früh am Fährterminal sein.
GÜNSTIGER KAFFEE AUF DEN FÄRÖER INSELN
Die Färöer sind kein günstiges Reiseland. Aber es gibt Möglichkeiten, an der ein oder anderen Stelle etwas Geld zu sparen. So kostet der Kaffee auf der Fähre nach Sandoy nur 10 Dänische Kronen
(1,30€) und schmeckt echt gut.
1 Tag auf der Insel Sandoy ist ausreichend. Ich war rund fünf Stunden auf der Insel und bin jede Straße abgefahren. Wenn ihr jedoch auf Sandoy auch wandert wollt, solltet ihr einen längeren Aufenthalt auf der Insel einplanen.
Die Highlights auf Sandoy waren für mich zum einen der weiße Sandstrand in Sandur. Dort befindet sich auch die einzige Düne der Färöer Inseln. Zum anderen der eingestrickte Riesenstein "Eldgos & frumskogur". Ein ganz witziges Highlight war die öffentliche Toilette in Skálavík. Die ist wie ein Wohnzimmer von vor ein paar Jahrzehnten (mit alten Bildern, Sofas und einem Sessel) eingerichtet. Außerdem könnt ihr dort kostenlos einen Kaffee trinken. So sind sie, die Menschen auf den Färöer Inseln, immer gastfreundlich und hilfsbereit.
Im Ort Húsavík befindet sich auch ein Strand, der aber bei weitem nicht so schön ist wie der in Sandur. Empfehlen kann ich euch auch die Strecke nach Dalur. Diese führt von Húsavík an der Küste entlang und verspricht einige schöne Panoramablicke. Von Dalur startet z.B. eine Wanderung nach Skarvanes. Mit dem Auto kommt ihr aber über die Straßen Nr. 40 und Nr. 37 nach Skarvanes. Der Ort an sich ist aber nicht besonders hübsch und lohnenswert für einen Besuch.
Die Tagesetappe war 230 km lang.
Übernachtet habe ich in einer Airbnb-Unterkunft in Fuglafjørður.
Am nächsten Morgen ging es früh wieder Richtung Flughafen, um nach Kopenhagen zu fliegen und dann weiter mit dem Zug nach Hamburg zu reisen. Nach einer intensiven Woche auf den Färöer Inseln hatte ich eine Menge toller Erinnerung und einmalige Erlebnisse mit im Gepäck. Ich bin unendlich froh, die Färöer Inseln noch weitestgehend ohne Touristenmassen erlebt zu haben. Wie damals auf Island im Sommer 2015. Ich hoffe, dass der Naturschönheit "Färöer Inseln" ein Overtourism, wie ihn Island zur Zeit erlebt, erspart bleibt.
WEITERE INSPIRATIONEN ZU EINEM ROADTRIP AUF DEN FÄRÖER INSELN
Kathrin und Kristin von Travelinspired waren zusammen mit mir auf den Färöer Inseln unterwegs. Bei ihnen auf dem Blog findet ihr daher natürlich auch sehr viele Infos zu dieser
Reise. Dort findet ihr z.B. einen ausführlichen Bericht zu unserer Tagesetappe auf die Nordinseln Kalsoy, Kunoy, Borðoy und
Viðoy.
*Offenlegung:
Ich würde bei meiner Reise auf die Färöer Inseln von Visit Faroe Islands unterstützt. Zu den Übernachtungen im Hotel Runavik und im Hotel Føroyar wurde ich eingeladen. Ebenso wurde mir sowohl der Aufenthalt auf Mykines mit Go Local Faroe Islands und das Abendessen bei Einheimischen gesponsert. Die Kosten für den Mietwagen wurden von Visit Faroe Islands für 3 Tage übernommen. Alle weiteren Ausgaben, wie Flug, Airbnb-Unterkunft, Verpflegung und Fährfahrten und die restlichen Tage der Mietwagenbuchung, wurden von mir selbst bezahlt.
Meine persönliche Meinung bleibt vom teilweisen Sponsoring der Reise unbeeinflusst, schließlich geht es auf auf Ria on Tour um authentische Reiseberichte.
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Leon (Sonntag, 04 Oktober 2020 14:30)
Schöner, kurzgehaltener Blogpost.
Könntest du eventuell die Gesamtkosten der Reise offenlegen? Auch gerne die gesponsorten Dinge grob überschlagen. Ich überlegen nun seit etwa zwei Jahren ob ich einen ähnlichen Trip machen möchte, aber die Kosten sind mir noch etwas unklar.
Würdest du sagen, dass ein Wagen notwendig sei oder würde man auch gut per Bus und Fähre rumkommen?
Viele Grüße